Wilkommen in Paris…

Cover aus Koha

Mas, Victoria
Die Tanzenden
Originaltitel: Le Bal des Folles
Piper (2020)

Standort: SL
Signatur: Mas

Wir sind im Jahr 1885 in Paris, alle Leute wollen die Verrückten aus der Salpêtrière, der psychiatrischen Anstalt, sehen. Charlot, der berühmte Arzt,, macht regelmäßig vor einem internationalen Auditorium von Ärzten, Journalisten und Schriftstellern klinische Demonstration. Wenn ein Fall interessant ist, präsentiert der berühmte Arzt eine Patientin, die dort Drogen oder Medikamente nimmt, um eine Krise zu provozieren. Die Frauen sind nur Vorzeigeobjekte in einer Männerwelt.

Wir folgen mehreren Patienten. Sie sind jung oder alt, und unterscheiden sich sehr voneinander. Zum Beispiel hat Louise ihre Eltern sehr früh verloren und wurde bei ihrer Tante interniert. Die Männer spielen eine Nebenrolle, sie sind fast immer die, die die Frauen bringen. Die Frauen sind in der Anstalt, verlassen und dort vergessen. Fast niemand kommt danach zu Besuch, der Kontakt mit der Realität ist komplett gebrochen.  Die einzige Freude, dass sie noch leben, ist die Ballvorbereitung. Einen Abend können sie wieder frei sein und mit anderen Menschen tanzen. Die Verrückten sind eine Kuriosität für die Besucher.

Die Geschichte hat mich berührt, die Époque war für die Frauen sehr schwer, sie mussten immer beachten, dass sie die Regeln folgen. Durch die Seiten lernen wir immer mehr über die Vergangenheit von den Frauen, die dort leben.

Sie entwickeln eine starke Solidarität. Das Ende ist auch schön gemacht und lässt Hoffnung zu für die Frauen, die dort noch geblieben sind.

„Jetzt ist man überrascht von diesem Auftritt, der Theaterschauspielerin würdig wäre. Da sind Milchmädchen und Marquisen und weibliche Pierrots, Musketiere und Kolombinen, Reiterinnen und Zauberinnen, Troubadoure und Matrosen, Bäuerinnen und Königinnen. Die Mädchen kommen aus allen möglichen Sektionen, sie sind Hysterikerinnen, Epileptikerinnen und Hypernervöse, jung und weniger jung, aber allesamt charismatisch, als würden sie sich durch etwas anderes als die Krankheit und die Mauern der Anstalt vom Rest der Menschen unterscheiden -eine bestimmte Arte zu existieren und sich in der Welt zu bewegen.“

Caroline Weck
Bibliothekarin