„Das Buch Ana“ Sue Monk Kidd


„Das Buch Ana“

Sue Monk Kidd
576 Seiten
btb Verlag
ISBN 978-3-442-75903-3

Standort: SL
Signatur: Kidd

Cover aus Koha

Auf den neuen Roman von Sue Monk Kidd war ich sehr neugierig. Schon einige ihrer Bücher haben mich begeistert,
ging es doch meist um Frauen, die sich gegen ihre untergeordnete Rolle wehren.

„Mein Name ist Ana. Ich war die Frau von Jesus ben Joseph aus Nazareth.“ – so der erste Satz.
Wer ist Ana? Wo kommt sie her? Wie lernt sie Jesus kennen? Was bedeutet die Heirat für die Gesellschaft dieser Zeit? Das möchte ich wissen, und so versinke ich in dem Buch und vergesse
alles um mich herum.

Ana kommt aus einer reichen jüdischen Familie. Als Mädchen ordnet sie sich nicht unter, sondern begehrt auf und darf glücklicherweise Lesen und Schreiben lernen. Sie studiert die Thora. Heimlich schreibt sie die Schicksale vieler Frauen ihrer Zeit auf, um sie für die Nachwelt zu „konservieren“. Als Ana vierzehn Jahre alt ist, soll sie mit einem alten Witwer verheiratet werden. Doch da lernt sie einen interessanten jungen Mann kennen, der ihr Herz und ihre Seele berührt: Jesus. Sie heiraten. Die Beziehung ist innig, und gleichzeitig lassen Ana und Jesus einander ihre Eigenständigkeit. Das ist in dieser Zeit eher ungewöhnlich in einer Ehe.
Ana kämpft gegen die Ungerechtigkeiten, die Frauen ständig erfahren. Sie geht ihren eigenen Weg.

Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert. Die Schicksale der von Ana beschriebenen Frauen machen mich wütend und traurig, zeigen sie doch deutlich immer wieder deren Benachteiligungen. Beim Lesen war ich immer wieder hin- und hergerissen.
Einerseits wollte ich schnell erfahren, wie es weitergeht, andererseits wünschte ich mir, dass der Roman nicht enden möge. Das Buch hat mich gefesselt.

Petra Schulschenk