Liebenswerte Lektüre mit dem sprachlichen Charme des 19. Jahrhunderts

Gutiérrez Artero, Mónica
Der fabelhafte Buchladen des Mr. Livingstone
Wien: Thiele Verlag, 2021

Standort: SL
Signatur: Guti

Mr. Livingstone, ein Nachfahre des legendären David Livingstone, der die Viktoriafälle entdeckt hat, betreibt in London die bezaubernde Buchhandlung „Moonlight Books“.  Der Name ist Programm, denn in sternenklaren Nächten hat man vom Obergeschoss mit seiner gläsernen Kuppel einen unvergleichlichen Blick in den Himmel. Mr. Livingstone ist ein Buchhändler alten Schlages, brummig, aber herzensgut, der im Erdgeschoss die alten Klassiker verkauft und die neuere Literatur im Obergeschoss.

Agnes, eine junge Archäologin auf Arbeitssuche, verirrt sich an einem Regentag per Zufall in den Laden und wird als Aushilfe eingestellt. Es dauert nicht lange bis sie dem Charme des Ladens mit seinen kauzigen Nutzern verfällt. Da wäre zum einen der kleine Oliver Twist, der jeden Nachmittag von seinem Kindermädchen dort „geparkt“ wird, und der sich bei den Astronomie Büchern vergräbt, weil er eines Tages Astronaut werden möchte, zum anderen bevölkert ein Writer in Residence den Laden und gehört schon fast zum Inventar. Ebenso Mrs. Dresden, die den Laden aufsucht, egal ob er geschlossen ist oder nicht. Eine weitere regelmäßige Besucherin ist die Verlegerin Sioban, die mit Mr. Livingstone liiert ist. Alle treffen sich zur Teatime in der Romantiker Ecke.

Eines Tages verschwindet das wertvollste Buch der Buchhandlung, das Tagebuch des legendären Entdeckers, und ruft den Scotland Yard Beamten John Lockwood auf den Plan, der nicht nur dem Zauber der Buchhandlung, sondern besonders der netten Aushilfe verfällt.

Wirklich vergnüglich wird die Lektüre durch den leichten und feinsinnigen Charme der Sprache, die mich ein wenig an Jane Austen erinnert. Einziges Manko des Buches: es war zu schnell zu Ende gelesen.

Marie-Therese Fritzen-Einfeldt